05.09.2013, 22:13
Der Artikel besteht aus 852 Wörtern. Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten, 24 Sekunden
Unser Leitsatz:
Dein Partner ist ein Asperger-Autist.
Deshalb bist du die Person, die die meiste Beziehungsarbeit leisten muss.
Du bist in der Regel die Person, die besser reflektieren und zurück stecken kann.
Dein Partner kann es vielleicht nicht, oder nicht ohne Hilfe!
Und wir im APF unterstützen uns dabei gegenseitig!
Deshalb bist du die Person, die die meiste Beziehungsarbeit leisten muss.
Du bist in der Regel die Person, die besser reflektieren und zurück stecken kann.
Dein Partner kann es vielleicht nicht, oder nicht ohne Hilfe!
Und wir im APF unterstützen uns dabei gegenseitig!
Ein Mitglied hier hat es so wunderbar beschrieben, dass ich es kaum besser könnte. Daher zitiere ich das hier:
Zitat:ich habe jetzt schon mehrfach gehört, vor allem vonIch habe dem nicht viel hinzu zu fügen. Denn ganz genau das war meine Motivation. Wer kümmert sich denn um die Angehörigen, die oftmals Hilfe, Unterstützung oder eine Schulter nötig haben? Auch wir Lebenspartner haben ein Recht darauf, dass unsere Belange respektiert werden, wir nach außen anonym und unter uns frei über unsere Sorgen sprechen können.
selbst von Autismus Betroffenen, dass wir uns hier in dieser
Selbsthilfegruppe wohl nur zusammenfinden würden, um zu jammern. Das
beschäftigt mich heute sehr. Wir haben ja jetzt schon etliche Threads
hier, in denen alles andere als gejammert wird. Dies dürfte wohl alles
andere als ein Jammerforum sein!
Aaaaber... andererseits.... Wisst ihr was? Dies ist das erste Forum, wo ich einfach mal jammern könnte. Ich
bin jetzt seit 20 Jahren mit meinem Mann verheiratet, ich bin stolz
darauf, dass wir uns noch immer lieben, ich bin stolz darauf, dass wir
alles trotz Autismus so gut hinbekommen haben. Nie hab ich
gejammert. Wo hätte ich jammern können? Bei der Therapeutin? Die mich
fragte, ob es nicht schön wäre, wenn mein Mann lernen würde, mich zu
trösten? Und sich damit outete, keine Ahnung zu haben, wie mein Mann
funktioniert. Bei meiner Mutter, meiner Schwester? Die dann nur vor
Mitleid zerfließen? Bei Freundinnen? Die dann mit dem "hilfreichen" Rat
kommen "trenn dich doch", "was gibt dir das denn", oder, auch schön,
"mein Mann hat das auch..."? Bei meinen Kindern? Die so schon genug
tragen müssen?
Hier nun begegne ich zum ersten Mal im Plural
Menschen, die annähernd nachempfinden können, wie mein Leben aussieht.
Die wissen, wie anstrengend und kräftezehrend das sein kann. Was man
alles leistet, auf was man auch mal verzichtet. Kurz: was es bedeutet, einen Asperger als Partner zu haben. Und sich für denselben Weg entschieden haben. Mindestens zeitweise.
Wisst ihr was? Ich glaube, wir haben das Recht zu jammern! Alles frisst man in sich rein, alles muss man mit sich allein
ausmachen, weil es einfach niemand anders versteht, verstehen kann.
Einfach mal in den Arm genommen zu werden, wenn auch nur virtuell, das
ist es, was wir nichtautistische Partner mal bräuchten. Dieses
ureigenste, menschlichste Recht lasse ich mir nicht absprechen. Ich
stehe dazu: Ich bin auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut, und ich darf jammern!
Auch ich bin über 20 Jahre mit meinem Mann verheiratet und liebe ihn sehr. Es waren schwere Jahre und dennoch Wunderschöne! Aber eines hätte ich gebraucht: Jemanden, der mich versteht und einfach nur mal zuhört. Nicht die mitleidigen Worte meiner Mutter und nicht die abgenervten, abwertenden Gesten und Sprüche von Freundinnen, die keine waren und erstrecht nicht die dummen Aussagen wie "trenn Dich, wenn er Dich nervt" oder "Der Besserwisser". Es ist sogar vorgekommen, das man meinen Mann explizit ausgeladen hat zu Parties, während ich kommen sollte...Es versteht sich, dass ich dort nicht hin gegangen bin!
Das könnte man so weiter aufzählen...
Also Hand auf's Herz: ehe man Menschen verurteilt, die sich selbst zu helfen versuchen, sollte man überlegen, ob man nicht auch seine eigenen Probleme verstanden wissen möchte.
Und wenn man sich fragt, weshalb hier Menschen mit Asperger-Syndrom nicht Mitglied werden können, muss man sich klar machen, dass die Art, wie Asperger-Autisten sind und wie sie andere Menschen wahrnehmen, für neurotypische Menschen anstrengend und frustrierend sein kann - und natürlich umgekehrt!
Menschen mit Asperger-Syndrom kennen in der Regel das Gefühl, nicht verstanden zu werden und nicht zu verstehen, weshalb die Anderen sich verhalten, wie sie sich verhalten. Sie sollten also am besten nachvollziehen können, weshalb wir uns hier einen Raum schaffen, in dem nur wir uns in dem geschützten Bereich einer virtuellen Selbsthilfegruppe austauschen.
Jede Selbshilfegruppe besteht aus Leuten, die das selbe Problem haben und darüber miteinander sprechen und ihre Erfahrungen austauschen wollen. Genau so ist es auch hier: Hier wollen sich Menschen gegenseitig helfen, die sonst oft alleine dastehen. Hier soll ein Raum sein, wo sie wissen, dass sie auf Verständnis stoßen, wenn sie von ihren Problemen schreiben. Deshalb sind hier alle Partner oder Ex-Partner von Menschen mit Asperger-Syndrom - mit oder ohne Diagnose - herzlich willkommen.
Für alle Anderen, z.B. Menschen, die selbst "Aspies" sind oder Leute, die sich aus anderen Interessen über das Thema "Asperger-Syndrom" informieren wollen, gibt es im Netz andere Gruppen, Foren oder Portale. Und wenn nicht: Ich habe eine neue virtuelle Selbsthilfegruppe gegründet, weil es keines gab, nämlich das AspiePartner-Forum!
Das kann jeder Andere auch!

