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Wenn der Partner Asperger-Autist ist
#1

Der Artikel besteht aus 245 Wörtern. Geschätzte Lesezeit: 0 Minuten, 58 Sekunden

Ich habe gerade auf Autismus-Kultur einen tollen Bericht zum Thema gesehen.
http://autismus-kultur.de/autismus/partn...hoehe.html

Ich zitiere mal ein paar Passagen
Zitat: Als ich dann an einem Punkt war, wo die Verzweiflung übermäßig war,
hatte ich einen Termin zu einer Weiterbildung. Auf dieser Weiterbildung
war auch ein “Kommunikations-Coach”. Eigentlich war Autismus überhaupt
kein Thema in dieser Weiterbildung. Aber auf einmal ging mir dort ein
Licht auf, weil ich begriff, was die ganze Zeit schief gelaufen war.
Zitat: Vor der Diagnose hatte ich immer wieder meinem Mann Dinge abgenommen,
die im schwer fielen. Natürlich um ihn zu unterstützen. Irgendwann wurde
das automatisch so, wir sprachen nicht mehr darüber. Durch die Diagnose
wurde ihm genau dieses Verhalten aber bewusst. Er fühlte sich von mir
bevormundet und in eine “Kind-Rolle” gedrängt. Nun ist er ja ein
erwachsener Mann und war damit natürlich nicht glücklich.
Zitat: Durch die Weiterbildung wurde mir auf einmal klar, dass das Problem diese Spirale war, in der wir gefangen waren
Zitat: Seitdem treffen wir uns wieder auf Augenhöhe. Ja, er hat das Asperger
Syndrom, aber es ist nur eine andere Art des Seins. Und WEIL er so ist
wie er ist, habe ich ihn ja geheiratet. MIT Asperger Syndrom. Und das
ist gut so!
Ich glaube, es erklärt das Problem gut.
Für jeden von uns gelten zwar andere Problemstellungen und -konstellationen, aber vielleicht hilft diese Sichtweise einigen von uns irgendwie.
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#2

Dieses Augenhöhenproblem hatten wir nie.

Ich denke, wenn die Beziehung von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Achtung dominiert wird, ist das auch kein Problem.

Jeder hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen, und ich finde es nur natürlich, wenn der eine Partner mit seinen Stärken die Schwächen des anderen ausgleicht, egal ob der nun Autist ist, Sozialphobiker, blind, gehbehindert oder sonst wie eingeschränkt.

Wieso sollte ich das Gefühl haben, über dem Partner zu stehen, also nicht mehr auf einer Augenhöhe zu sein, nur weil ich was besser kann als er? Und warum sollte ich das Gefühl haben, unter dem Partner zu stehen, also nicht mehr auf Augenhöhe zu sein, weil er was besser kann ich?

Durch die Diagnostik wurde meinem Mann bewusst, was genau er nicht konnte. Er hat dadurch den Ehrgeiz aufgegeben, dies alles irgendwann intuitiv und mit Leichtigkeit hinzukriegen, woran er ja vorher immer arbeitete und sich oft genug überforderte. Er nimmt nun gerne meine Unterstützung an, was vorher manchmal eher aus der Not geboren war. Und seit er weiß, dass ich Dinge wahrnehme, die er nicht wahrnimmt, vertraut er meiner Hilfe mehr. Wenn er heute eine geschäftliche Email schreibt, dann lässt er mich vor dem Abschicken darüber schauen, um abzuchecken ob irgendwelche sozialen Fallstricke versteckt sind und alles so formuliert ist, dass ein NT auch versteht, was er meinen könnte. So wie ein Blinder, der seinen Partner für ihn die Augen sein lässt, lässt er mich nun seine zwischenmenschlichen Augen sein, und kommt damit weiter als je zuvor.

Er erkennt für sich schmerzlich an, dass er nicht in der Lage ist, wenn er unter der Woche in seinem Zimmer in Frankfurt ist, wo er arbeitet, wenn er hungrig ist einfach in den Laden gehen zu können und nicht Bonbons und Eis, sondern was normales zu Essen und was normales zu Trinken zu kaufen. Das könnte nur eine Therapie ändern, die er aber nicht will, weil es ja auch so geht. Vor der Diagnose war das schon so, und er wusste nur nicht warum, und nach der Diagnose ist es weiterhin so. Aber ich verliere dadurch nicht die Augenhöhe, weil ich nach wie vor seine Stärken anerkenne und kein Mensch alles perfekt können kann.

Ich habe keine Angst vor dem Wort "Behinderung". Ich empfinde jede Behinderung lediglich als eine andere Art des Seins. Doch jedem, der behindert ist, zeigen sich Hürden, die Menschen ohne diese Behinderung nicht überwinden müssen. Das wertet denjenigen, der behindert ist, in keiner Weise ab.

Dabei muss ich grade wieder an den Film "Ziemlich beste Freunde denken". Der vom Hals abwärts gelähmte Philippe und sein Pfleger begegneten sich auch stets auf Augenhöhe, und zwar gerade dadurch, dass sein Pfleger die Behinderung seines Freundes annahm, und auch Philippe sich durch seinen gehobenen gesellschaftlichen Status nicht besser fühlte als sein Pfleger, der in sozialen Brennpunktbereichen groß wurde.
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#3

Nein, Martina, wir hatten das Problem auch nie.

Ich dachte eher an das subjektive Gefühl des sich bevormundet fühlens, ob es nun so gemeint war vom NT Partner oder nicht.
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#4

Martina schrieb:wenn er hungrig ist einfach in den Laden gehen zu können und nicht Bonbons und Eis, sondern was normales zu Essen und was normales zu Trinken zu kaufen
Warum kann er das nicht? Er kann in den Laden gehen, aber er kann dort nur Bonbons uns Eis kaufen? Das verstehe ich nicnt so ganz. Ist es, weil er Bonbons so arg mag, dass er nichts anderes kaufen mag? Ist es, weil er genau weiss, wo die Bonbons im Laden sind, und er will oder kann nicht anderswo etwas anderes suchen? Oder braucht er die Bonbons einfach, wie mein Mann abends seine Paar Salatblätter braucht, auch wenn etwas anderes auf dem Tisch steht? Wenn wir eingeladen sind, braucht er allerdings seine Salatblätter nicht...
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Thanks given by: Maxpa
#5

Ich beantworte deine Frage im Einkaufen-Thread, Britta. Smile
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